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Apras Fahrt nach Hause – 12 Jan 12

Heute schreibe ich euch wieder aus dem Ashram. Gestern Abend sind wir mit unserem kleinen Mädchen Apra sicher wieder zurück nach Hause gekommen. Am Nachmittag wurden Ramona und Apra aus dem Krankenhaus entlassen und Purnendu kam uns in Delhi abholen. So hat Apra ihre erste Reise begonnen.

Die Fahrt vom Krankenhaus zum Ashram dauert in etwa drei Stunden. Natürlich wollte meine deutsche Frau alles wirklich gut machen und hat gesagt, wir brauchen einen Autositz, um das Baby von Delhi nach Vrindavan zu bringen. Wir hatten diesen schon vorher gekauft und Purnendu hat ihn ins Krankenhaus mitgebracht. Auf dem Parkplatz des Krankenhauses haben die Leute etwas Neues gesehen, als Yashendu den Sitz in unserem Auto installierte. Viele von ihnen mussten sich gefragt haben, was genau das war, bis der Sitz schließlich nach den Anleitungen des Handbuchs im Auto war und wir unsere Tochter in den Sitz setzen konnten.

Am Nachmittag sind wir losgefahren und Yashendu fuhr uns vorsichtig in Richtung Vrindavan. Unsere Apra ist bereits vor ihrer Geburt schon viel gereist – im Auto, Zug und sogar im Flugzeug! Jetzt, an ihrem zweiten Tag aus dem Bauch waren wir auf dem Weg. Sie ist bereits eine richtige Reisende wie ihre Eltern!

Wie jedes neugeborene Baby verbringt sie die meiste ihrer Zeit mit Schlafen und das tat sie auch, ganz gemütlich auf dem Rücksitz des Autos, Ramona neben ihr und ich neben Ramona. Wir hatten schon bevor beschlossen, dass wir die Reise in zwei Teile aufteilen würden, so dass Apras kleiner Bauch nicht zu lange auf eine weitere Mahlzeit warten müsste. Nach unserer Pause ist Apra wieder friedlich eingeschlafen und wir konnten weiterfahren.

Sie schlief auch wirklich sehr friedvoll, bis wir ungefähr zwanzig Kilometer vor Vrindavan waren. An einem Punkt fing sie an aufzuwachen und nahm ihre Umgebung war. Sie musste sich gedacht haben ‚Was ist das? Ich sitze hier, völlig festgeschnallt und da ist keiner, der mich in die Arme nehmen könnte!‘ Sie fing laut zu weinen an. Ich bat Ramona, sie einfach für eine kurze Zeit aus dem Sitz zu heben. Yashendu, der sowieso schon vorsichtig fuhr, fuhr noch etwas langsamer und Ramona schnallte sie ab und hob sie aus dem Sitz in ihren Schoß. Sobald sie in den sicheren Händen ihrer Mutter war, hörte die Kleine sofort auf zu weinen. Die liebevolle Berührung ihrer Mutter versicherte ihr, dass die Welt immer noch vollkommen in Ordnung war und sich jemand um sie kümmerte. In weniger als fünf Minuten schlief sie wieder tief und fest und Ramona setzte sie wieder zurück in den Autositz.

Dabei erinnerte ich mich an einen Vorfall im Jahr 2005, als Purnendu mich in Deutschland besuchte. Eine Freundin fuhr das Auto und ihr Kind, das ein paar Monate alt war, saß im Autositz hinter mir, neben Purnendu. Plötzlich fing das Baby an, laut zu weinen. Purnendu konnte nicht anders, als das Kind abzuschnallen und sie herauszuheben, um sie zu beruhigen. Er nahm sie in die Arme, aber die Mutter begann laut zu protestieren. ‚Das kannst du doch nicht machen, leg sie zurück!‘ Als Purnendu antwortete ‚Aber sie weint doch!‘ sagte die Mutter ‚Das muss sie aushalten, es ist nicht erlaubt, leg sie zurück!‘ Natürlich richtete Purnendu sich nach ihrer Anweisung.

Ich erinnerte mich gestern an diesen Vorfall, erzählte davon und sagte zu Ramona ‚Das ist Indien, die indische Autobahn, das Auto fährt sehr langsam. Ich weiß, mit deutscher Einstellung würde man sie nicht herausnehmen, aber ich kann ein zwei Tage altes Kind nicht einfach im Sitz weinen lassen!‘ Mein Kind ist halb indisch, meine Frau hat viel Zeit in Indien und unter Indern verbracht und wir einigten uns darauf, dass wir in dieser Hinsicht nicht sehr deutsch sein konnten, weil wir es nicht aushalten, unser kleines Baby so weinen zu hören und zu sehen. Deine Reaktion ist natürlich eine Frage verschiedener Kulturen, wie man aufgewachsen ist und wie man sich entwickelt hat. Ich weiß also, dass ich ganz sicher anders reagiere, als ein typisch Deutscher reagieren würde.

Die restliche Fahrt verlief auch ganz glatt und als wir in Vrindavan ankamen, wartete die ganze Ashram Familie bereits darauf, ihr jüngstes Mitglied willkommen zu heißen. Jeder war aufgeregt, von jung bis alt und alle begrüßten uns und natürlich unsere Kleine mit viel Freude.

Ich weiß, dass wir viele Anrufe mit Glückwünschen bekommen haben und ich oft nicht erreichbar war. Viele haben Mails geschrieben. Um euch aber die Wahrheit zu sagen, sind wir gestern Abend angekommen und bis jetzt kann ich, immer wenn ich etwas lesen will, mich nur eine oder zwei Minuten lang konzentrieren und dann wandern meine Gedanken zu meiner Tochter. Ich stehe auf, sehe nach, wo sie ist und was sie macht, nehme sie in meine Arme oder sehe sie einfach nur an. Ich kann an nicht viel anderes denken und nicht lange von ihr wegbleiben. Ich hoffe also, ihr entschuldigt mich alle und versteht, dass ich vielleicht nicht erreichbar bin, um euren Anruf entgegenzunehmen oder irgendeine Mail zu beantworten. Gebt mir etwas Zeit, ich werde euch auf jeden Fall anrufen, euch schreiben und in Kontakt bleiben. Vielen Dank für eure Glückwünsche und Wünsche!

Am ersten Tag habe ich die ersten Bilder meiner lächelnden Tochter mit euch geteilt und heute, am dritten Tag, finde ich ihr Lächeln noch strahlender. Ich teile all diese Erfahrungen und Gefühle gerne mit euch. Ihr wisst, dass ich eine ausdrucksvolle Person bin und da es im Augenblick in meinem Leben nichts Wichtigeres als meine Familie gibt, haben wir uns darauf geeinigt, dass es in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten wohl mehr Tagebucheinträge über unser Baby, Babies im allgemeinen und über das Eltern-Sein geben wird. Ich behaupte nicht, dass wir perfekte Eltern sein werden oder dass es so etwas überhaupt gibt, aber ich werde meine Gedanken und Erfahrungen mit unserer Kleinen mit euch teilen.

Gerade schläft Apra in den Armen meiner Mutter und sie ruft mich. Ich muss los.

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