Wir sind nun extrem beschäftigt mit unserem Restaurant zusätzlich zu unseren anderen Verpflichtungen und ich kann euch sagen, dass wir jede Menge neue Dinge lernen! Natürlich machen wir auch viele neue Erfahrungen und treffen noch mehr Leute als schon zuvor. Eine Gruppe von Restaurant-Besuchern kam rein und fragte, bevor sie sich alle hinsetzten, ob wir etwas für sie tun könnten: könnten wir ihnen das Essen auf Einweg-Geschirr servieren? Natürlich auch mit Wegwerf-Löffeln und Wegwerf-Gläsern.
Nach einer schnellen Nachfrage in der Küche konnten wir bestätigen, dass das möglich wäre. Aus Neugier fragte Ramona warum sie diese besondere Anfrage hatten und sie antworteten, es sei aus ‚spirituellen Gründen‘. Ein anderer erläuterte das noch etwas und erklärte, dass sie einem Heiligen folgen, der gewisse Regeln vorgibt – und eine von diesen ist eben, dass sie nicht aus Geschirr essen, aus dem eine andere Person vor ihnen gegessen hat.
Natürlich gaben wir unser Bestes, um sie zufrieden zu stellen. Wir kochten in unseren normalen Töpfen, brachten das Essen in unseren Servierschüsseln zum Tisch, servierten es ihnen jedoch auf Plastiktellern und teilten auch Plastiklöffel aus, die wir zufällig irgendwo hatten. Sie waren mehr als glücklich mit dem Essen und meinten, sie würden definitiv wiederkommen.
In unserem Restaurant geben wir uns natürlich Mühe, alle Gäste zufrieden zu stellen. Während wir natürlich alles herbeibrachten, was uns möglich war, zuckten wir innerlich beim Gedanken an das Ergebnis zusammen: jede Menge Abfall! Und noch dazu Plastikabfall, ein Material, das sich nicht zersetzt, das jahrzehnte- wenn nicht jahrhundertelang weiterbestehen und negative Folgen für unsere Umwelt haben wird.
Warum? Ich habe wirklich kein Problem damit, wenn Menschen glauben, was sie nunmal glauben wollen. Gleichzeitig jedoch habe ich das Recht, da nicht zuzustimmen. Ich denke es ist falsch, unsere Erde für kommende Generationen zu verschmutzen, nur weil ein Mann, der einfach nur ein Mensch ist wie du und ich, meinte, er sollte seinen Anhängern das vorschreiben. Es ist jedermanns eigene Entscheidung – doch am Ende glaube ich, dass die Menschheit unter solchem Glauben leidet.
Gleichzeitig gibt es natürlich Situationen, in denen auch wir Plastik nicht vermeiden können. Wenn zum Beispiel jemand Essen mitnehmen möchte, wäre es schwierig, es in umweltfreundlicher Verpackung mitzugeben. Doch in allen Fällen, in denen Plastik nicht notwendig ist, vermeiden wir es!
Naja, nach dem Besuch dieser Gruppe haben wir darüber gesprochen, was wir tun könnten und sagten, wir könnten es nächstes Mal anders machen: wir servieren ihnen Essen auf Tellern und Schüsseln, die aus Blättern gemacht sind – eine umweltfreundlichere Version! Dadurch werden ihre religiösen und spirituellen Ansichten respektiert und gleichzeitig unsere umweltfreundlichen Ansichten! Eine gute Lösung für alle Beteiligten!