Das größte Problem mit Fällen Asarams ist der religiöse Hintergrund der Anhänger. Hinduismus fördert die Verehrung von Menschen! Dieser religiöse Hintergrund ist auch der Grund, warum Leute sich weigern, eine Aussage gegen ihren Guru zu machen, selbst wenn sie gesehen haben, dass er ein Verbrechen begangen hat. Es ist der Grund, warum Opfer sich nicht trauen zu protestieren, wenn sie belästigt werden und zögern, die Taten ihrer Meister aufzudecken. Es ist der Grund dafür, dass solche Verbrechen überhaupt stattfinden!
Die Schriften, auf denen die Tradition des Guru-Daseins beruht, erzählen, dass der Guru auf dem gleichen Level oder sogar noch höher steht als Gott. Das bedeutet, dass es eine große Sünde wäre, zuzuhören, wenn jemand etwas Schlechtes über deinen Guru sagt. Was auch immer er macht, kann nur richtig sein und darum solltest du entweder denjenigen dazu bringen, keine weiteren schlechten Worte über deinen Guru zu sagen oder deine Ohren verschließen und solche Worte nicht bis in deinen Geist vordringen lassen.
Im Hinduismus heißt es, dass man sein Ziel der Erlösung nur durch einen Guru erreichen kann – also sollte jeder eine solche Person haben, über die sie nie etwas Schlechtes hören sollten. Sie waschen seine Füße, so wie sie die Füße einer Gottesstatue waschen. Sie verneigen sich vor ihm, so wie sie sich vor Gott verbeugen und sie geben sich ihm vollständig hin.
In manchen Traditionen des Hinduismus wird Anhängern gesagt, sie sollen ihren Geist, ihr Geld und auch ihren Körper ihrem Guru widmen. Manche Gurus nehmen das wörtlich und sagen ihren Anhängern, sie sollen ihnen wirklich ihre Körper geben. Einige ehemalige Anhänger Asarams erzählen nun, dass er oft unanständige Aussagen gemacht habe, in denen er sie aufforderte, sich im wahrsten Sinne des Wortes vollkommen hinzugeben, wie es in den Schriften steht!
Da ist nicht nur Asaram, ich habe viele Geschichten von Gemeinschaften gehört, in denen eine neue Frau, wenn sie in ein Haus einheiratet, zunächst dem Guru einen Besuch abstatten muss, bevor sie mit ihrem Ehemann schlafen kann. sie wird dem Guru so überreicht, wie man Essen am Altar darbietet – und er schläft mit ihr, segnet sie und erst dann heißen der Ehemann und seine Familie sie in ihrem Haus willkommen! Das geschieht in Indien immer noch, und warum? Weil ein Guru für sie Gott ist!
Vor langer Zeit hatte ich einen Freund, der wie ich Vorträge gab und der auch in der Rolle des Guru war. Er war verheiratet und etwa 40 Jahre alt, aber als er in eine bestimmte Stadt kam, gab ihm ein Organisator seine 17-jährige Tochter als Gabe! Was tat er also? Er verließ seine Frau, heiratete dieses Mädchen und hat nun Kinder mit ihr!
Der Glaube hat solche Bräuche hervorgebracht. Religion ist die Grundlage für die Verbrechen, die von Gurus begangen werden. Den Leuten wird von ihrer Kindheit an beigebracht, dass der Guru Gott ist. Er kann nichts falsch machen und du musst ihm gehorchen, egal, was er dir zu tun aufträgt. Wenn dir jemand sagen will, dass das falsch ist, bringen ihn dazu, den Mund zu schließen oder höre nicht zu. Ignoriere Kritik oder renne davor weg, gib dein eigenständiges Denken auf.
Asarams Geschichte kam wegen des Mutes eines jungen Mädchens ans Licht. Viele solcher Geschichten im ganzen Land bleiben in den Herzen und Köpfen der Opfer. Angst, Verbrechen und Unterdrückung – das ist es, was Religion und diese Schriften uns gebracht haben.