Heute habe ich schlechte Nachrichten: morgen muss ich mit einer Operation unterziehen.
Seit einigen Tagen habe ich nun schon Schmerzen in meinem linken Knie. Es ist kein stetiger Schmerz, er kommt und geht, ohne dass ich irgendeine bestimmte Bewegung mache und sogar, wenn ich stillsaß. Ich kann noch laufen, auch ohne Schmerzen, doch mein Knie fühlt sich nicht stabil an, als könnte ich jederzeit hinfallen.
Diejenigen von euch, die regelmäßig den autobiographischen Teil meines Blogs lesen, wissen, wie ich mir 2004 einen Bänderriss zugezogen hatte, als ich die Treppe in der Höhle heruntergefallen war. Tja, ich kannte den Schmerz von damals und erkannte auch das Gefühl der Instabilität und so bekam ich langsam Zweifel, ob mein Band, oder der Ersatz, den sie hineinoperiert hatten, nicht gerissen war. Doch dieses Mal hatte ich keinen Unfall gehabt, war nirgendwo runtergefallen, hatte nicht einmal viel Sport gemacht, war nicht geklettert und hatte auch nicht getanzt! Nichts, was zu einer solchen Verletzung geführt haben könnte! Also ruhte ich mich nur ein paar Tage aus und hoffte, es würde besser werden. Was es nicht tat.
Gestern sind wir also für eine ordentliche Untersuchung ins Krankenhaus gefahren. Naja, eigentlich war es keine so große Untersuchung, wie ich gedacht hatte. Der Arzt bat mich, mich hinzulegen, nahm mein Knie in seine Hände, zog einmal in eine Richtung, einmal in die andere und sagte ‚Ja, der Ersatz funktioniert nicht mehr, wir müssen noch einmal operieren‘.
Oh, was nun? In sechs Tagen habe ich ein Flugticket nach Deutschland mit dem Plan, die nächsten drei Monate lang in Deutschland und Spanien zu reisen! Eigentlich ist die Operation auch keine Notfalloperation. Ich würde auch mit kaputtem Knie überleben, bis wir wieder zurück in Indien sind. Ich müsste die Schmerzen ertragen, ein paar Schmerztabletten nehmen und einfach versuchen, mich so viel wie möglich auszuruhen. Vielleicht hätte ich diese Möglichkeit gewählt, hätte ich nicht genau das bereits vor meiner vorigen Knieoperation getan! Ich war mit dieser Verletzung bereits zuvor gereist, ich weiß, wie schmerzvoll es ist und wie schwierig das Reisen ist, wenn man noch nicht einmal seinen Koffer selbst hochheben kann.
So kam es, dass wir gestern eine schnelle Entscheidung trafen: ich würde meine Operation haben, bevor wir nach Deutschland gehen. Wir müssen das Programm ein bisschen umplanen, die Flugtickets und ein paar Zugtickets ändern und den Leuten sagen, dass wir etwas später kommen werden. Laut dem Arzt ist es eine Standardprozedur, nur ein kleiner Schnitt hier, ein kleiner Schnitt da, ein Stück von meinem rechten Band raus, am linken wieder rangenäht und schon bin ich am nächsten Tag wieder aus dem Krankenhaus daheim. Noch weitere zehn Tage später kann ich fliegen.
Hört sich einfach an, oder? Ich weiß, ich werde hinterher jede Menge Schmerzen haben, ich weiß, wie wichtig Physiotherapie und Knieübungen sind, aber ich ziehe auf meinen Reisen den Heilungsschmerz einer ständigen Erinnerung an mein kaputtes Knie und der Aussicht auf eine Operation vor.
Während ich also morgen operiert werde, könnt ihr an mich denken und mir wünschen, dass alles gut läuft und ich bald wieder auf den Beinen bin. 🙂
Ramona hat den Blogeintrag sowieso bereits für morgen vorbereitet, da es der Freitägliche Besuch bei den Kindern ist, und am Samstag und Sonntag haben wir wieder ein Rezept und einen Eintrag in meiner Autobiographie. Am Montag kann ich euch sagen, wie es mir geht und wie unsere Reisepläne aussehen.