Heute lernt ihr Radhika und ihre Schwester Shakuntala kennen, zwei Mädchen unserer Schule, und natürlich auch ihre Familie. Es ist eine Großfamilie – und wenn man sie sieht, fühlst man sich darin bestätigt, dass es nicht das Geld ist, das Menschen glücklich macht!
Radhika, mit ihren zehn Jahren, ist die Älteste von vier Geschwistern. Shakuntala, acht Jahre alt, ist die zweite Tochter, gefolgt von einem weiteren Mädchen, das nun drei Jahre alt ist und am Ende noch einem einjährigen Sohn, der bei unserem Besuch auf dem Schoß von Mutter und Schwester spielte.
Der Vater der Mädchen ist Elektriker, der auf religiösen Programmen arbeitet. Wenn ein Prediger in der Umgebung Vrindavans Vorträge gibt, geht er mit, um dort Licht, Mikrofone und die Lautsprecheranlage aufzustellen und zu bedienen. Das bedeutet, dass er oft für eine Woche oder zehn Tage zur Arbeit geht. Wenn er nach Hause kommt, hat er dann normalerweise 3000 Rupien verdient, etwa 50 US-Dollar. Wenn er Glück hat, bekommt er im Monat zwei oder drei solcher Programme. Und dann sind da noch die Monate, in denen er keine Arbeit hat.
Wenn es kein Geld gibt, müssen sie sich auf den der Großfamilie verlassen. Die sechsköpfige Familie sind nicht die Einzigen, die in ihrem Haus wohnen. Der ältere Bruder des Vaters, dessen Frau und ihre drei Kinder, sowie die Großmutter aller Kinder leben dort. Sie schlafen in zwei Zimmern, kochen in einer Küche und alle verwenden den kleinen Platz vor den Zimmern als Wohnzimmer. Eine Dusche und eine Toilette. Das war’s für die zwölf Leute, die auf diesen Stück Land leben.
Trotzdem sind sie glücklich. Die Kinder spielen gerne auf der Straße mit den Nachbarskindern oder den Hundebabys, die da herumtollen, die Frauen arbeiten gemeinsam in Küche und Heim und alle lachen und machen Witze. Es gibt Zeiten, in denen es schwierig wird, es gibt Zeiten, in denen die Brüder einander finanziell helfen müssen und es gibt Zeiten, in denen sie nicht allzu viel zu essen haben. Aber: sie haben einander und das macht sie glücklich.
In der Schule sind die beiden Mädchen genauso fröhlich. Sie sind nicht unter den Klassenbesten, aber sie bekommen auch keine schlechten Noten. Sie haben viele Freunde – und es ist eine große Freude, sie spielen zu sehen und zu wissen, dass sie mit der Bildung, die sie in unserer Schule kostenlos bekommen, vielleicht in Zukunft ein paar Sorgen weniger haben werden!
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