Außer, dass wir uns von Jaysingh verabschiedet haben, ging in den letzten Tagen noch einiges mehr vor sich im Ashram. Nicht, wenn man an Gäste denkt. Im Gegenteil, wir hatte einige Tage ohne Retreatteilnehmer oder Besucher hier – und wir haben die Zeit auf eine große Entrümpelung verwendet!
Wir können so etwas nur machen, wenn wir keine Besucher haben, weil es unglaublich ist, wie viele Dinge man lagern kann, wenn das Haus so groß ist, wie unser Ashram! Wir konnten kaum glauben, wie viele Dinge aus den Lagerräumen und den verschiedenen Schränken kamen, die für eine ganze Weile nicht geöffnet worden waren! Wir brachten alles raus in den Hof, was es wie einen Flohmarkt aussehen ließ und fingen dann an, auszusortieren. Was funktionierte noch und was brauchten wir noch, was war kaputt und was war eigentlich total unnötig?
Es ist erstaunlich, wie viel Zeug sich im Laufe der Jahre ansammelt! Wir hatten einige Kisten voller Fotos, die jede Menge Erinnerungen wachriefen, als wir sie durchsahen. Natürlich wurden diese Kisten so wie sie waren wieder ins Lager zurückgestellt. Da waren alte elektronische Gegenstände, ein paar von ihnen kaputt, mit dem Gedanken aufbewahrt, dass vielleicht unser Elektriker sie eines Tages reparieren würde. Eine alte Polaroid-Kamera, unser erster Staubsauger, ein Tischventilator, ein paar Lampen und mehr. Er setzte sich hin und versuchte es, aber was er nicht retten konnte, musste weg. Außerdem gab es da noch Geschirr, Vasen, Video- und Audiokassetten, jede Menge Bücher, sogar Möbel und so viele Klamotten!
Wir konnten eine gute Menge der ganzen kaputten oder für uns nutzlosen Dinge verkaufen. Es gibt hier Leute, die Abfall und Sperrmüll kaufen: Stahl, Plastik und alles, das sich wiederverkaufen oder anders wiederverwenden lässt. Sie kommen zuhause vorbei und wenn man etwas hat, zeigt man es ihnen und beginnt zu handeln. Sobald beide Seiten einverstanden sind, nehmen sie die ganzen Dinge mit und zahlen – so praktisch!
Die meisten Bücher, die aus dem Lager kamen, waren religiöse Bücher. Bücher der Art, die wir nicht mehr brauchen, weil wir zum Einen nicht mehr in diesem Beruf sind und zum anderen keinerlei persönliches Interesse daran haben, diese Bücher in unserer Freizeit zu lesen. Kurz entschlossen haben wir also zwei oder drei Leute angerufen, von denen wir wussten, dass sie Interesse an den Büchern haben – hauptsächlich, weil sie Angst haben, dass wir die Dinger, die für sie heilige Wörter enthalten, sonst vielleicht wegschmeißen könnten. Wir waren froh, als sie weg waren!
Schließlich hatten wir noch jede Menge Klamotten. Manche alt und gebraucht, andere neu. So viele, dass wir mehrere Runden laufen mussten, um sie alle in den Garten zu bringen und auf einen großen Teppich auszubreiten. Jeder unserer Mitarbeiter nahm sich, was er brauchte oder dachte, dass er verwenden könnte. Es war aber immer noch viel übrig und so luden wir auch noch einige Arbeiterfamilien ein, vorbeizukommen und sich rauszuholen, was sie haben wollten.
Es ist unwahrscheinlich, wie viel Zeug man behalten kann in dem Gedanken, dass es irgendwann einmal von Nutzen sein könnte. Gleichzeitig ist es herrlich, wenn man es alles weggeben kann! Wir haben uns so viel leichter gefühlt, auf einmal ist da überraschend viel Platz in unseren Schränken und vor allem waren die Leute, die etwas kostenlos mitnehmen konnten, einfach nur glücklich!
Ich kann euch nur einladen, die gleiche, herrliche Erfahrung zu machen: werdet all das alte Zeug los, das bei euch rumliegt und das ihr nicht mehr braucht. Gebt es jemandem, für den es nützlich sein könnte – und genießt das Gefühl!
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