Radhashtami, der Geburtstag von Radha rückt näher und in Vrindavan wird dieser Tag sogar noch größer gefeiert als Krishna’s Geburtstag. Aus ganz Indien kommen Pilger in die Stadt. Einige treten die Reise zu Fuß an, andere nehmen den Zug und viele kommen mit den Reisebussen, die extra für diesen Tag diese Reise machen. Sie kommen hier an und bleiben, wo auch immer sie Platz finden.
Heute nachmittag war Ramona mit mir zusammen im Büro und wollte etwas Wasser holen gehen. Sie ging hinaus und kam wenig später etwas überrascht zurück: um die zehn Menschen, die sie noch nie vorher gesehen hat, saßen in der Eingangshalle des Ashrams und haben sie natürlich alle angesehen, als sie aus dem Büro kam. Es ist aber nicht ungewöhnlich, im Ashram auf fremde Personen zu treffen.
Ihr wisst, dass unser Ashram für jeden offen steht, der mit Liebe und Hingabe herkommt. Er liegt am Hauptpilgerweg Vrindavans, dem Parikrama Marg und so kamen heute die Pilger herein und haben gefragt, ob sie für ein paar Nächte bleiben könnten. Diese Pilger haben wenige Bedürfnisse, nur ein Ort, an dem sie sich schlafen legen können, vorzugsweise unter freiem Himmel, und etwas Essen. Untertags besuchen sie die Pilgerorte und in der Nacht schlafen sie in unserem Hof. Es ist ein schöner Teil der indischen Kultur, das Herz und das Haus sogar für unbekannte Gäste zu öffnen. Man heißt sie willkommen und versorgt sie mit allem, was sie brauchen, ohne vorher irgendetwas geplant zu haben.