Wie wir geplant hatten, sind Purnendu, Yashendu und Ramona mit zusammen 20 Menschen, großen Töpfen, Gas zum Kochen und Essen in die Gegend gegangen, wo die Häuser von der Überschwemmung betroffen sind. Wir kennen einen Mann, der dort einen Ashram hat, der zeri Stockwerke hat und etwas höher gelegen ist. Es ist eines der wenigen Gebäude, in die das Wasser noch nicht eingedrungen ist. Dort wurde heute die Küche aufgestellt. Sie sind um etwa zwei Uhr hier losgefahren und waren erst um sechs zurück.
Als sie zurückkamen, erzählte mir Ramona von der Situation dort:
‘Es ist noch schlimmer geworden. Wir hatten Schwierigkeiten, einen Ort in der Nähe vom Boot zu finden, das jetzt die Leute zu ihren Häusern bringt. Wo zuvor Rikshaws gefahren sind, muss jetzt jeder warten, bis das Boot alle Leute ausgeladen hat und sie einsteigen können.
Um unser ‘Essenslager’ zu erreichen, mussten wir teilweise durch Knie-hohes Wasser laufen und die Leute hatten mit Ziegelsteinen einen Weg ins Wasser gelegt, um es etwas einfacher zu machen. Als wir dort ankamen, sahen wir eine Frau in der Tür stehen und weinen. Sie zeigte uns ihr Haus, das im Wasser stand, große Risse in den Wänden und im Begriff, auseinanderzufallen.
Viele Menschen hatten sich bereits in dem Ashram versammelt in der Hoffnung, dort Essen zu bekommen. Sie mussten warten, bis das Gemüse gekocht war und die Brote fertig, doch dann kamen alle mit Töpfen, Tellern, Schüsseln, Gläsern und sogar Plastiktüten, um das Essen hineinzufüllen. Wir sahen, dass manche Kinder zwei oder dreimal kamen, aber wer würde einem drei- oder vierjährigem Kind sagen, dass es nicht um mehr Brot bitten soll? Wir wissen auch, dass manche Menschen etwas mehr mitnahmen, so dass sie sich etwas für später zur Seite legen können. Sie sind nicht sicher, wann sie die nächste Mahlzeit bekommen. Wir haben also verteilt und verteilt, bis die Eimer leer waren.
Auf dem Weg zurück sind wir bei den Häusern der Kinder vorbeigegangen und sahen, dass sich die Situation auch dort verschlimmert hat. In den Räumen, die vor zwei Tagen noch trocken waren, steht jetzt auch Wasser. Sanju, einer der Jungen, wollte nach Hause gehen und bei seiner Mutter bleiben. Doch sie sagte ihm, er sollte mit zurück zum Ashram gehen, in dieser Gegend sind jetzt zu viele Moskitos und das Leben wird schwieriger. Es war ein langer Tag, aber es ist wundervoll, dass wir helfen können!“
Wir haben auch den Besitzer des Ashrams gebeten, noch mehr Familien aufzunehmen, die einen trockenen Ort zum Schlafen brauchen und er hat eingewilligt.
Ich möchte allen danken, die nach dem gestrigen Newsletter und Tagebucheintrag gespendet haben! Nur mit dieser Hilfe konnten wir heute dorthin gehen und diesen Menschen zu Essen geben! Wir werden die Namen der Spendenden an einem späteren Tag veröffentlichen, im Moment sind wir einfach sehr beschäftigt damit zu helfen und darüber nachzudenken, wie wir diese Familien unterstützen. Und vielen Dank für die Mails mit den besten Wünschen für die Kinder, ihre Familien und alle Menschen in der Gegend.
Ich habe mich heute gewundert, dass manche Menschen, die immer von ihrer Liebe zu Vrindavan und unseren Schulkindern gesprochen haben, kein Anzeichen von Mitgefühl gezeigt haben. Ich hatte gedacht, sie wären die ersten, die eine Spende schicken, aber selbst wenn es keine Spende ist, so doch zumindest ein paar Worte, die bezeugen, dass sie Gebete und gute Wünsche schicken. Das ist eine kritische Zeit und wir würden uns wünschen, jeden mit seiner Unterstützung, seinen Gedanken und seinem Segen an unserer Seite zu wissen.
Wie auch immer, meinen Dank noch einmal an alle, die geholfen haben und an jeden, der in den nächsten Tagen noch hilft!
Bilder vom Essens-Lager und neue Bilder der Situation im Überschwemmungsgebiet