Als ich gestern erwähnte, dass die örtliche Bevölkerung nicht gerade begeistert ist von der Idee, dass Kumar Swami hier noch einen Tempel bauen könnte, sprach ich von dem allgemeinen Gefühl, das viele Leute der Stadt im Augenblick haben und über das man in den Zeitungen und Online lesen kann.
In den letzten Jahren und Jahrzenten ist Vrindavan sehr viel gewachsen. Ich habe das schon oft erwähnt, wenn ich über Vrindavan geschrieben habe und erzählt habe, wie anders die Stadt aussah, als ich ein Kind war.
Heute gibt es viele neue und sehr große Tempel, um die Tempel stehen Gasthäuser, Hotels, einige Restaurants und natürlich viele Geschäfte. Ganze Busse voller Pilger kommen und darunter auch viele Ausländer. Diese Entwicklung begann, als ‚ISKCON‘, die ‚International Society of Krishna Consciousness‘, auf Deutsch die ‚Internationale Gesellschaft des Krishna-Bewusstseins‘ in Vrindavan an Zuwachs gewann.
Die Organisation wurde von Bhaktivedanta Prabhupada gegründet, der aus West Bengal kam und in Vrindavan lebte. Er war ein Prediger, der in Indien und im Westen reiste und in den späten 60ern die Organisation ISKCON gründeten. Ich erinnere mich daran, dass er starb, als ich sechs oder sieben Jahre alt war. Sein Körper wurde an unserem Haus vorbei, die Straßen hinunter zum Fluss Yamuna getragen.
In unserer Kindheit war der Tempel dieser Organisation nur ein kleiner, einfacher Tempel im äußeren Teil Vrindavans. Obwohl es vom Inneren der Stadt weit entfernt war, ein gutes Stück entfernt von unserem Wohnort, war der Tempel ein Anziehungspunkt, weil dort einige Ausländer in den Tempel gingen. Wir machten ab und zu einen Spaziergang dorthin und seit der Zeit wird der Tempel allgemein der ‚Angrejon ka Mandir‘, der Tempel der Ausländer genannt.
Später wurde die Organisation immer bekannter und mehr Menschen aus verschiedenen Ländern kamen nach Vrindavan, um hier zu leben, zu singen, Gott zu dienen, zu beten und manchmal auch um hierzubleiben. Ausländer brachten Geld und der Tempel wuchs zu diesem großen Marmor-Gebäude das es jetzt ist. Für örtliche Menschen und Pilger ist es jetzt eher eine Touristen-Attraktion als ein Ort der Verehrung. Sie gehen dorthin um Sightseeing zu betreiben, um einen schönen Tempel zu sehen und um die Ausländer, Leute mit heller Haut, zu sehen, die dort Pooja machen und singen. Das ist etwas, das man nicht jeden Tag sieht und auf jeden Fall einen Besuch wert. Wenn sie jedoch selbst zum Gottesdienst und zum Beten gehen wollen, gehen Inder in die alten Tempel im Stadtzentrum.
Natürlich freuten sich die Stadtbewohner auch, dass die Ausländer kamen und etwas von ihrem Geld mitbrachten, denn so waren viele örtliche Geschäfte in der Lage, ihre Läden in der Gegend und im ursprünglichen Markt auszubauen. In den letzten Jahrzenten ist viel Geld nach Vrindavan gekommen und örtliche Geschäftsbetreiber waren froh, ihren Teil abzubekommen.
Nach einiger Zeit jedoch begannen auch die Zweifel in den Köpfen der Leute zu wachsen. Die Organisation wuchs und wuchs und sie fingen an, immer mehr Land um den Tempel herum zu erwerben, ihr eigenes Gasthaus, Restaurant, ihre Wohngegend und eine Schule zu bauen. Schon bald gehörte ihnen und denen, die mit ihnen in Verbindung standen, viel Land und viele Ortsansässige bekamen Zweifel und Angst. Werden sie einfach weiter Land kaufen, bis ihnen die ganze Stadt gehört?
Vor Kurzem sahen sie sich in ihren Sorgen wegen dieser Organisation bestätigt. Die Stadt Vrindavan hat kürzlich viele Veränderungen in den Straßen Vrindavans vorgenommen, um ein Abwassersystem zu installieren und die Straßen zu erweitern. Um das zu tun, haben sie viele Gebäude zerstört, die viel zu weit in der Straße standen. Viele Hausbesitzer mussten ihre vordere Mauer niederreißen und sie weiter hinten wieder aufbauen, weil sie ihre Gebäude einfach illegal auf Regierungs-Land vergrößert hatten. Viele Mauern wurden niedergerissen und sogar einige komplette Geschäfte wurden entfernt. Sie mussten weichen. ISKCON jedoch, deren Tore und äußere Mauer ebenfalls ein gutes Stück in die neue, breitere Straße hinein ragen, blieben unbehelligt und wie sie waren.
Dagegen protestierten die Einwohner in den letzten Wochen, schrieben Protest-Briefe an die Stadtregierung und machten sogar einen Hungerstreik im Stil Mahatma Gandhis mit der Forderung, dass die äußeren Mauern auch versetzt werden sollen. Sie beschuldigten die Beamten, Bestechungsgelder angenommen zu haben und ihr Gebäude deswegen nicht zerstören zu wollen, obwohl sie die Häuser und Läden so vieler ärmerer Menschen zerstört haben. Und wirklich, ein Mann hat nichts gegessen, bis er schließlich letzte Woche die offizielle Bestätigung erhielt, dass die Zäune des ISKCON Besitzes auch nach hinten weichen müssen.
Das ist nicht der einzige Grund, warum die örtliche Bevölkerung sich über die große Organisation beschwert und ich werde den morgigen Tagebucheintrag der Erklärung weiterer Gründe widmen.
Heute wurde das Essen der Kinder unserer Schule von den Freunden und der Familie unserer lieben Freundin Sonja Kling gespendet. Sie hat am letzten Wochenende ihren Geburtstag gefeiert und ihre Gäste gebeten zu spenden, anstatt Geschenke zu geben. Vielen Dank für diese Initiative, unseren Kindern so selbstlos zu helfen!
Klick hier, um die Bilder des Essens zu sehen
Related posts

कृपया ग्लानि न करें यदि किसी की कल्पना करके आपका खड़ा अथवा गीली हो जाए

Bitte haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie eine Erektion bekommen oder nass werden, weil Sie sich jemanden vorstellen

Please don’t feel guilty if you get erection or wet by imagining someone
Meine Beziehung zu meinem Vater
My relationship with my father
पिता के साथ मेरा सम्बन्ध

Neues Kapitel im Leben, Herausforderungen und Lektionen

New chapter in life, challenges and lessons
