Heute möchte ich Ramona etwas Platz in meinem Tagebuch geben, um in ihren eigenen Worten einen Tribut an Ammaji zu schreiben:
“Nachdem ich in der letzten Woche die Gedanken der Familie gesammelt habe, ist es nun an mir, Worte über meine eigene Beziehung mit Ammaji, der Mutter meines Mannes zu finden.
Wenn Frauen über ihr Schwiegermütter sprechen, kommt es nicht selten vor, dass sie ihre Beziehung als eher bittersüß bezeichen. Wettbewerb, Erwartungen, Vergleiche – das alles und noch mehr sind Gründe für Beschwerden der Schwiegertöchter. Immer, wenn ich von solchen Problemen hörte, war ich noch einmal mehr froh, dass meine Schwiegermutter so eine wunderbare Frau war! Wir hatten nie Probleme miteinander, sie stellte nie irgendwelche Erwartungen an mich und war einfach nur glücklich, wenn wir alle glücklich waren.
Ich werde auch oft gefragt, ob es irgendetwas in dieser völlig anderen Kultur gibt, mit dem ich Schwierigkeiten hatte und ich antworte immer, dass ich so tolle Schwiegereltern und im Allgemeinen eine so super Familie habe, dass ich nie irgendwelche Probleme hatte. Ich habe mich immer geliebt gefühlt und das vom allerersten Augenblick, als ich im Ashram ankam. Ammaji umarmte mich und damals war mir noch nicht klar, wie viel mir dieses Gefühl des Willkommen-Seins in den darauffolgenden Jahren bedeuten würde! Eine Familie, eine Mutter, die dich, der du doch aus einem anderen Land und einer ganz anderen Kultur kommst, so akzeptiert, wie du bist.
Selbst bevor ich auch nur ein Wort von dem verstehen konnte, was sie sagte, bewunderte ich sie. Dieses Gefühl nahm zu, als ich sie schließlich verstand! Sie hatte eine natürliche Autorität bei Kindern, die Kinder dazu brachte, auf sie zu hören, ohne dass sie etwas zweimal sagen oder lauter werden musste. Bei all den Dingen, die sie tat, blieb sie doch ruhig und fröhlich! Ich wünschte immer, ich hätte auch dieses Ruhe, dieses Gleichgewicht in mir, egal, was um mich herum geschieht.
Sie hat ihre Kinder, und da zähle ich mich dazu, bedingungslos geliebt. Ja, völlig ohne Bedingung! Ein Enkelkind zu haben war Ammajis großer Wunsch, aber sie erwähnte damals nie auch nur ein Wort, als sie wusste, dass wir beide nicht planten, Kinder zu haben. Sie fragte nicht, drängte nicht, machte keine Andeutungen, keine Kommentare. Wenn wir so glücklicher sind, war sie eben mit uns glücklich! Natürlich könnt ihr euch ihre Freude vostellen, als wir schließlich beschlossen, doch ein Baby zu haben und als wir ihr sagten, dass unsere kleine Apra auf dem Weg war.
Sie freute sich so sehr, dass sie darauf bestand, mit ins Krankenhaus zu kommen – nicht dass wir sie daran hindern wollten! Wir wollten gerade vom Ashram aus aufbrechen, als Ammaji zu Balendu sagte ‚Chunnu, ich komme auch mit‘. Ammaji war die Einzige, die ihn so nannte – es war ihr Kosename für ihren ältesten Sohn. Sie sagte es mit fester Stimme und er antwortete überrascht ‚Okay, komm mit‘! Stellt euch meine Überraschung vor! Ich hatte nie zuvor erlebt, dass Ammaji auch nur einen Fuß vor die Ashram-Tore setzte und da war sie, bereit auf eine zwei-ein-halb-stündige Autofahrt ins Krankenhaus in Gurgaon und auf eine unbestimmte Anzahl Übernachtungen in einem Hotel, auf mehrere Tage Essen in Restaurants! Sie packte ein, was auch immer sie brauchte und ich sage euch, es passte alles in eine kleine Handtasche. Ammaji brauchte selbst nie viel, packte aber immer große Taschen für uns, wenn wir irgendwohin gingen!
Sie war die ganze Zeit bei uns im Krankenhaus, wartete, unterhielt sich mit mir, teilte die Vorfreude mit uns und ermutigte mich, als es alles zu viel zu werden schien. Als Apra schließlich da war, gab Balendu sie zuerst in Ammajis Arme und ich war unendlich glücklich, ihre tiefe Freude zu sehen. Sie war die wundervollste Großmutter, die unser Baby haben konnte und ich weiß nicht, was wir ohne ihre Unterstützung in den ersten Wochen nach Apras Geburt gemacht hätten. Sie zeigte mir, wie man ein Baby badet und wie man Baby-Massagen gibt, sie wusste, was los war, wenn Apra das Gesicht verzog und ich schaute mir ab, wie sie Apra beruhigte, sie vor und zurück wiegte oder mit einem neuen Spiel ablenkte. Apra war das größte Geschenk, das ich ihr geben konnte, aber ich glaube, sie hat uns allen das größte Geschenk gegeben, das man überhaupt geben kann – ihre Liebe.
Während es in Indien normal ist, ist es nicht wirklich Teil unserer Kultur, Menschen als Verwandte zu bezeichnen, wenn sie das eigentlich nicht sind. Für mich war aber das Wort ‚Ammaji‘ nicht nur ein Name – sie war mir zur Mutter geworden und ich trauere um ihren Verlust wie um den Verlust einer biologischen Mutter. Eine besondere Frau, die in meinem Leben fehlen wird, aber auch im Leben ihres Mannes, ihrer Mutter, ihrer Söhne und ganz besonders im Leben ihrer Enkelin. Wir werden sie im Herzen in Erinnerung behalten und Apra alles erzählen, was wir über sie wissen.
Nun, da sie nicht mehr da ist, habe ich gehört, dass ich jetzt die Hausherrin bin, mit der ganzen dazugehörigen Verantwortung. Während wir in den letzten Tagen die Verantwortungsbereiche und Aufgaben neu verteilt haben, ist es jetzt klar, dass wir die Arbeit, obwohl es viel ist, geregelt bekommen. Was wir dabei jedoch vermissen werden ist ihr Lachen, ihr Lächeln und vor allem ihre Liebe in allem, was sie tat.“
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