
Heute möchte ich euch über ein recht komplexes Problem schreiben, das nicht leicht zu lösen und nicht einmal leicht zu erkennen ist – zumindest für denjenigen, der darunter leidet. Fast immer jedoch führt es zu einem Zustand, der heutzutage ‚Burnout‘ genannt wird. Wenn du das also liest und merkst, dass du dich auf diesem Weg befindest, bist du vielleicht sogar in der Lage, Burnout zu verhindert, bevor es überhaupt eintritt. Wenn du das bei jemand anderem erkennst, bitte lass sie es auch wissen – es ist wichtig, bei gesundem Verstand zu bleiben!
Das Problem beginnt damit, dass jemand das Bedürfnis hat, alles zu kontrollieren. Man kann diese Menschen Kontrollfreaks nennen, aber auch ohne unhöflich oder gemein zu sein, kann man sagen, dass sie das Bedürfnis verspüren, in der Umgebung auf alle zu achten, dass sie auch alles richtig machen. Allgemein gesehen hört sich das nicht schlimm an. Das Problem entsteht jedoch, wenn das mit der Zeit intensiver wird – für gewöhnlich im Laufe einiger Jahre.
Es reicht für diese Leute nicht, nur einen Blick auf das zu werfen, was die anderen tun. Nein, sie beginnen, vor und während einem Vorgang völlig unnötige Anweisungen zu geben. Sie sagen das, was eigentlich offensichtlich ist. Sie kommen und schauen nach anderen, obwohl das ganz klar nicht ihre Aufgabe ist. Sie denken voraus und dazu noch in alle möglichen anderen Richtungen, wo sie sonst noch kontrollieren, beaufsichtigen oder Rat geben könnten.
Seht ihr, wo das hinführt? Es gibt zwei Folgen und beide sind überhaupt nicht angenehm. Nummer eins: die Leute fangen an, dich nicht mehr zu mögen, wenn du dich so verhältst. Natürlich! Es gibt dir ein mieses Gefühl, wenn ständig jemand vorbeikommt und dir zeigt, was du falsch machst. Oder dich an Dinge erinnert, an die du dich eigentlich selbst erinnert hättest! Du hast das Gefühl, als hielte dich der andere für einen Vollidioten – warum sonst würde er dir Dinge zeigen, dir erklären und Rag geben, obwohl du da genug Erfahrung mit hast oder eben einfach weißt, wie sie zu tun sind? Du würdest gerne selbst wählen, die Dinge stattdessen in deinem Tempo machen – und das Ergebnis wäre das Gleiche!
Nummer zwei ist etwas, das manchmal schwieriger zu bemerken ist als der wachsende Unmut deiner Umgebung: wenn du das tust, hast du viel mehr mentalen Druck! Der Grund ist, dass es für dich zur Gewohnheit wird, über alle möglichen Themen nachzudenken und zu versuchen für jedes Problem eine Lösung zu finden. Dazu kommt, dass du den Eindruck bekommst, du würdest dafür gebraucht, all diese Lösungen zu finden und das würde gar nicht klappen, wärest du nicht da! Im Laufe der Zeit wird dieser Gedanke immer größer – unbewusst natürlich – und du merkst, dass du dich immer mehr für alles und jeden verantwortlich fühlst. Innerlich glaubst du, dass ohne dich alles zusammenbrechen würde. Nichts würde mehr gehen, du musst das alles machen!
So entsteht ein Burnout. Du machst und tust und schaffst und plötzlich ist selbst die einfachste Aufgabe zu schwierig. Hör auf, bevor es soweit kommt! Erkenne, dass die Welt sich drehte, bevor du begonnen hast, jeden und alles zu kontrollieren. Die Show geht auch ohne dich weiter! Du darfst dir auch mal eine Auszeit nehmen und du kannst dich darauf verlassen, dass auch andere ihre Aufgaben erfolgreich erledigen!
Bitte merke es, wenn du dich so fühlst, als seist du derjenige, der alles tun muss. Merke es, wenn du jemandem sagst, was er sowieso weiß und halte dich selbst nächstes Mal zurück bevor du es überhaupt sagst. Verringere den Druck, indem du dir Zeit nimmst und deinen Verstand anderweit beschäftigst. Genieße diese Zeit und du wirst merken, dass es besser wird! Du kommst mit anderen besser aus und kannst dich entspannen.
Vor allem rettest du dich vor den echten Problemen, die sonst später kommen!