Gestern habe ich euch von meinem österreichischen Freund erzählt, der mich wegen eines Problems angerufen hatte, das er mit keinem seiner engen Freunde besprechen konnte. Zu einem Punkt in unserem Gespräch erwähnte er, dass er gerade die schlimmste Zeit seines Lebens durchmachte. Ich habe solche Worte schon von mehreren Menschen in meinem Leben gehört, die für Beratungen zu mir gekommen waren und so dachte ich, ich sollte ein paar Worte über diese Situation und diese Gefühle schreiben.
Der erste Schritt, wenn man sich in einer solchen Situation befindet, ist das zu erkennen. Sobald man erkennt, dass das eine der ‚schlimmsten Zeiten des Lebens‘ ist, hat man die Möglichkeit, sich genug zu beruhigen, um die Dinge auszusortieren.
Das geschieht für gewöhnlich, wenn es unvorhergesehene Veränderungen gibt, wenn Dinge geschehen, auf das sich dein Verstand nicht vorbereiten konnte. Das können Unfälle sein, Krankheiten, Naturkatastrophen, Tode von geliebten Menschen, Verlust der Arbeit, eine Trennung oder Betrug durch einen Partner, Verwandte oder Freunde. Es gibt natürlich auch andere Dinge, die da dazukommen können – die Grundlage ist, dass diese Dinge dich runterziehen, dir ein schlechtes Gefühl geben und deinem Verstand keine Chance geben, etwas Positives zu sehen, für gewöhnlich, weil mehrere dieser Dinge innerhalb kurzer Zeit nacheinander geschehen sind.
Sieh dir an, was auch immer dich in diese Situation gebracht hat. Schau dir genau an, was es verändert hat und bitte lass auch deine Gefühle raus. Gib deinem Kummer Zeit, um das zu trauern, was du verloren hast. Es ist völlig normal und du musst durch diese Emotionen durch. Und dann kannst du auch wieder aus ihnen herauskommen.
Hört sich das einfacher an als gesagt? Weil du die falsche Einstellung dazu hast! Für gewöhnlich weigern sich die Leute, die Einzelheiten hinter sich zu lassen. Sie bleiben an kleinen ‚Was wäre, wenn‘ Fragen hängen, die sie nirgendwohin bringen. Sie wiederholen wichtige Augenblicke in ihrem Kopf immer wieder oder versuchen verzweifelt wieder zu dem Punkt zu kommen, an dem sie vorher waren.
Die Depression beginnt, wenn sie erkennen, dass das nicht möglich ist, dass ihr Bemühen ohne Erfolg bleiben wird. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen, man kann die Dinge nicht ungeschehen machen und man kann seine Handlungen der Vergangenheit nicht ändern. Man kann jedoch seine Sicht auf das, was geschehen ist und geschieht ändern – und sich selbst so aus der Negativität ziehen.
Du brauchst Zeit, das Geschehene zu verarbeiten. Es gibt jedoch den Punkt, an dem du aufhören musst, an die Vergangenheit zu denken und erkennen musst, dass vor dir ein neues Morgen liegt. Diese Gefühle können und werden nicht immer so bleiben! Es kommt auch wieder eine bessere Zeit und das ist es, woran wir alle jeden Tag arbeiten!