Als ich 2006 in Europa war, gab ich wieder Meditationen, Workshops und Einzelsitzungen und wie üblich traf ich da jede Menge Leute. Genau wie in den Jahren zuvor, traf ich auch eine recht große Anzahl von Homosexuellen, doch in dem Jahr kam ich dem ein bisschen näher, was auf English die ‚LGBT‘ Gemeinschaft, die Gemeinschaft der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transsexuellen genannt wird.
In Indien ist Homosexualität illegal. Es hört sich für moderne Westler wahrscheinlich lächerlich oder skandalös an, dass so etwas, eine sexuelle Tendenz, die in den Genen veranlagt ist, vom Gesetz verboten wird. Es ist jedoch leider die traurige Wahrheit und während das Wort ‚schwul‘ als Beleidigung verwendet wird, bleiben diejenigen, die sich selbst zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen, im Verborgenen. Man kann manchmal Gerede über schwule Männer hören, Gerüchte, dass der eine oder andere Mann schwul ist, doch solche Vorlieben werden geheim gehalten. Über Frauen jedoch hört man so etwas nie. Es scheint fast, als gäbe es in Indien so etwas nicht, dass eine Frau etwas für eine andere Frau empfindet.
Als ich in den Westen kam, wusste ich jedoch, dass es dort anders ist. Ich war mir dessen bewusst und gleichzeitig machte es für mich keinen Unterschied. Als ich zum ersten Mal außerhalb Indiens reiste, dachte ich nicht einmal daran, dass ich mich jemals mit einer Frau einlassen würde – und ich wusste, dass ich an Männern kein Interesse hatte. Was die Männer anging, die schon solches Interesse hegten, naja, warum sollte mich das stören? Warum sollte es mir etwas ausmachen, wenn eine Frau lieber einen weiblichen Partner im Bett neben sich liegen hat als einen männlichen? Ich bemerkte also, dass Homosexualität in den Städten, in denen ich reiste, offen gelebt wurde und es war genauso eine Tatsache für mich, wie ich akzeptierte, dass die meisten Leute in Supermärkten Früchte einkauften und nicht auf dem Markt.
Es kamen Lesben und Schwule zu meinen Einzelsitzungen und sie hatten genau die gleichen Beziehungs- und Lebens-Fragen, wie Heterosexuelle hatten. Einer meiner Musiker in vielen Workshops in Deutschland war schwul und wir waren gut befreundet. Ich arbeitete eng zusammen mit einer lesbischen Frau, die für Yashendu und mich bei unserer Internationalen Yogalehrerausbildung übersetzte und mit der wir ebenfalls Freundschaft schlossen. Es war für mich einfach normal und nichts, dem ich mehr Gedanken widmete, bis mir eines Tages eine lesbische Frau, die mich in Lüneburg in einer Sitzung um Rat gefragt hatte, eine Mail schrieb, während ich in Kopenhagen war.
Ihr hatte mein Rat gefallen, ich glaube, sie hatte Fragen zu ihrer Beziehung gehabt, und nun hatte sie die Idee, einen Workshop zu organisieren. Einen Workshop für ihre homosexuellen Freunde. Naja, das war etwas Neues, aber mir gefiel die Idee. Warum nicht?
So saß ich also einige Wochen später in einer großen Halle vor einer Menge Schwulen, Lesben, Bi-Sexuellen und, glaube ich, auch Transsexuellen und hatte einen der lebendigsten Workshops aller Zeiten. Das Thema? Sex natürlich. Beziehungen, Sex und Freiheit, Liebe und all die Dinge, die eigentlich für eine heterosexuelle Zuhörerschaft genauso interessant sind.
Sie hatten Spaß, ich auch und es war eigentlich nicht sehr anders, einfach nur wie ein normaler Arbeitstag. Also stellt sich wieder die Frage: warum machen wir eigentlich ein so großes Thema aus Sex und allem drum herum?
Related posts
कृपया ग्लानि न करें यदि किसी की कल्पना करके आपका खड़ा अथवा गीली हो जाए
Bitte haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie eine Erektion bekommen oder nass werden, weil Sie sich jemanden vorstellen
Please don’t feel guilty if you get erection or wet by imagining someone
Meine Beziehung zu meinem Vater
My relationship with my father
पिता के साथ मेरा सम्बन्ध
Neues Kapitel im Leben, Herausforderungen und Lektionen
New chapter in life, challenges and lessons
