Heute ist in Indien ein religiöser Feiertag. Er heißt ’Guru Purnima‘, der Vollmond der Meister, und wird als Tag der Meister gefeiert. An diesem Tag gehen Anhänger zu ihren Gurus, um sie zu verehren.
Ich war früher einmal selbst in dieser Rolle und an diesem Tag kamen, wenn ich in Indien war, immer Leute in den Ashram, um mich zu treffen, oder riefen an oder emailten, um mit mir an diesem Tag irgendwie in Kontakt zu kommen. Ich habe diese Rolle weit hinter mir gelassen und stelle nun das in Frage, an was ich damals glaubte.
Die wörtliche Bedeutung des Wortes Guru ist Lehrer. Wenn man diese Bedeutung des Wortes verwendet, habe ich überhaupt kein Problem damit. Jeder kann dein Guru sein, wirklich jeder, von dem du etwas lernst. Doch mit den Schriften und der religiösen Szene, hat das Wort ‚Guru‘ einen heiligen Beigeschmack bekommen und so hat der ganze Wahnsinn angefangen, den wir heute sehen können, da das Wort ‚Guru‘ nun Gott bedeutet oder sogar mehr als nur Gott.
Meiner Meinung nach läuft es falsch, wenn ein Guru nicht mehr nur eine Person ist, von der man etwas lernt, sondern jemand, den man verehren soll. Wenn Menschen Bilder ihres Gurus auf ihren Altar stellen und für ihn beten, wenn Anhänger die Füße des Gurus waschen und dann das Wasser trinken, wenn Gurus Statuen von sich selbst machen lassen und sie verkaufen und wenn Schriften Menschen sagen, dass sie nur von dem Kreis der Wiedergeburten befreit werden können, wenn sie einen Guru haben.
Natürlich wurden solche Schriften von den religiösen Menschen geschrieben, die wie Götter behandelt werden wollten, die Gurus sein wollten. Diese Menschen hatten den tiefen Wunsch, verehrt zu werden und ich glaube jeder Guru, der seine Anhänger auffordert, das zu tun, wie ich es oben beschrieben habe, hat genau diesen Wunsch. Sonst würden sie den Menschen doch nicht sagen, sie sollten das tun.
Ich habe jedoch auch Gurus gesehen, die Menschen Anweisungen geben, si sollen sie nicht verehren und die vorgeben, bescheiden zu sein, in Wirklichkeit aber genauso verehrt werden wollen – dafür jedoch die Verantwortung nicht übernehmen wollen.
Gurus arbeiten wie die Agenten Gottes für diejenigen, die an die Schriften glauben, in denen das geschrieben steht. Sie sagen den Menschen nicht nur, dass sie nur mit ihren Diensten mit Gott in Verbindung treten können, sondern nehmen auch ihre Kommission dafür, ihre Gebühr. Und den extra Respekt, die Verehrung, die Macht und das Privileg, alles machen zu können, ohne von ihren Anhängern hinterfragt zu werden.
Ich fühle mich eigentlich nicht ganz wohl mit dem Wort ‘Anhänger’. Es scheint mir als gäbe das Wort an sich zu viel Raum für Missbrauch der Beziehung, die man zu seinem Guru haben sollte. Das Wort zeigt, wie viel höher der Guru ist und wie viel niedriger der Anhänger. Der Guru hat endlose Kraft und kann tun, was er will. Dem Anhänger ist es nicht erlaubt, irgendetwas in Frage zu stellen. So kommt es dazu, dass der Guru seine Anhänger missbraucht und leider hat es schon viel zu viele solche Fälle gegeben.
Warum also sollten wir nicht die ursprüngliche Bedeutung des Wortes beibehalten und bei der Bedeutung ‚Lehrer‘ bleiben? Und derjenige, der lernen will, kann einfach nur ein ‚Schüler‘ sein. Natürlich gibt man seinem Lehrer Respekt, doch das kann jeder Lehrer sein, ob das nun ein spiritueller Lehrer ist oder ein Mathematiklehrer.
Ohne all den unnötigen Unsinn, der also damit einhergeht, würde ich sagen, dass ein Guru einfach nur ein respektabler Lehrer ist. Und in diesem Sinne ein frohes Guru Purnima an all diejenigen, von denen ich in meinem Leben gelernt habe.
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