Ich habe schon oft über Religion und Gott geschrieben und man liest normalerweise auch in meinen Texten, dass ich beiden nicht sehr geneigt bin. Ich habe Aberglaube in Frage gestellt und Fälle aufgezeigt, in denen er versagte. Ich habe seltsame Ausschnitte aus heiligen Schriften zitiert und erklärt, wie es einfach nicht wahr sein kann und ich habe wiederholt gefragt warum Gott, wenn er so allmächtig ist, solch schlimme Dinge auf der Erde macht. Das ist die erste und wichtigste Frage eines Nichtgläubigen: warum sollte ich an einen Gott glauben, der so viel Schmerz und Leid verursacht?
Ich habe die Antwort von Gläubigen schon oft gehört: Gottes Wege sind wundersam! Er handelt nicht immer so, wie wir es gerne hätten. Wir können jedoch darauf vertrauen, dass er zu unserem Besten handelt. Er achtet auch auf den Kreislauf der Natur. Wenn er jedoch so handeln würde, wie wir es uns wünschen, würden wir nie sterben, weil der Tod immer schmerzvoll ist, wenn nicht für den Sterbenden, dann für diejenigen um ihn herum! Sieh dir den Tiger an, er muss doch auch etwas essen! Das Reh will nicht sterben, aber damit der Tiger leben kann, muss das Reh sterben, es ist nur Gottes wundervolle Schöpfung eines natürlichen Kreislaufs!
Das ist die typische Antwort eines Gläubigen, wie ich sie schon so viel gehört habe. Jedes einzelne Mal jedoch musste ich diese Logik zurückweisen. Es ist eine Sache, wenn ein Tiger ein Reh jagt und es tötet, um es zu essen und zu überleben. Das ist natürlicher Instinkt, das Einzige, was der Tiger tun kann, um zu überleben. Es ist jedoch eine ganz andere Geschichte, wenn Menschen wissentlich und aus Habgier heraus einen Krieg beginnen! Wenn machthungrige Diktatoren Menschen von ihrem eigenen Land verscheuchen, weil sie dort nach Öl graben oder selbst leben wollen. Wenn diese armen Vertriebenen dann auf ihrer Suche nach einem anderen Ort verhungern. Wenn Menschen Kriege führen, wenn sie die Natur zerstören, wenn sie einander foltern. Das ist kein Instinkt, nicht natürlich und da steht kein Kreislauf dahinter.
Oder willst du sagen, dass es gut ist, wenn ein Teenage Mädchen vergewaltigt wird? Ist es in Ordnung, weil Gott jemanden sein natürliches sexuelles Verlangen stillen lässt? Ich kann euch Tausende Beispiele nennen, bei denen du verrückt wirst, wenn du versuchst, deine fehlerhafte Logik anzuwenden! Nein, Gott lässt nicht alles so geschehen, wie es sein soll und wie es gut ist. Es geschehen viel zu viele schreckliche Dinge auf dieser Welt um zu glauben, dass alles so ist, wie es sein sollte.
Wäre es wirklich wahr, dass Gott hinter all dem steckt, dann würde ich sagen, dass es niemand grausameren gibt als Gott! Und wer würde gerne an einen solchen Gott glauben? Nein, da gibt es keinen Plan und keine Logik hinter all dem, es ist einfach nur Glaube und Aberglaube. Die Menschen vollen dieses Vertrauen haben, so dass sie all das Schlechte dieser Welt damit entschuldigen können und die Verantwortung auf eine höhere Person schieben können, selbst wenn diese Person nur eingebildet ist.
Wenn Gott wirklich allmächtig wäre, warum würde er dann nichts gegen die wachsende Zahl der Atheisten und Ungläubigen tun, die sich so klar und deutlich der Vorstellung widersetzen, dass er überhaupt existiert! Ich weiß, dass Gläubige irgendeine Art von Erklärung finden würden, wahrscheinlich, dass er jeden irgendwann rettet und dass er jedem die Möglichkeit gibt, das Leben ohne ihn zu erleben, um schließlich doch wieder zu ihm zurück zu finden.
In Wahrheit jedoch können die Gläubigen die Nicht-Gläubigen einfach nicht überzeugen, da die meisten von ihnen auch gar nicht an solchen Unterhaltungen interessiert sind. Sobald jemand beginnt, seinen Glauben zu predigen, rennen sie davon und werden nie wieder gesehen – sie wissen, dass Gläubige nicht versuchen sollten, ihren Glauben als Logik und Vernunft zu verkaufen!
Meinetwegen kannst du weiterhin glauben, dass dein grausamer Gott all das Schlechte dieser Welt geschaffen hat und dass es eigentlich gar nicht schlecht ist – ich werde jedoch die Augen für die Wirklichkeit offen halten und mein Bestes geben, um ein klein wenig zu einer Änderung beizutragen, indem ich zumindest so vielen Kindern wir möglich Nahrung und Bildung zur Verfügung stelle.