
Gestern habe ich erklärt, dass es im Leben viele Freunde geben kann, die ganz andere Dinge für richtig halten als man selbst. Was kann man tun, wenn das der Fall ist und sich eine Freundschaft entwickelt hat, die eher formell ist und nicht so tief, wie man sie gerne hätte?
Das Erste, was man tun kann, ist dem anderen einfach zu erklären, an was man glaubt. Drücke die Themen aus, in denen sich eure Meinungen unterscheiden, so dass ihr beide wisst, woran ihr seid. Wenn du dann das Gefühl hast, dass sich keiner von euch irgendwie ändern wird, akzeptiere einfach die Tatsache, dass ihr nicht übereinstimmt.
Lass das nicht das Band der Freundschaft zwischen euch zerstören. Gleichzeitig jedoch solltest du nicht zu viel erwarten. Behalte die Liebe bei, aber sei nicht enttäuscht, wenn es nicht tiefer geht, als hin und wieder einmal ein Treffen.
Wenn ich mir zum Beispiel meine Großmutter und meinen Vater ansehe, so kann ich sehen, dass sie sich sehr verändert haben, aber natürlich werden sie sich nie so sehr verändern wie ich. Sie haben ihr ganzes Leben mit dem Glauben an Religion verbracht und obwohl sie viele der Dinge, die da dazugehören hinter sich gelassen haben, werden sie sich nicht mehr völlig verändern. Und das verlange ich auch gar nicht.
Der Schlüssel ist, dass ihr einander verstehen und respektieren müsst. Lass sie so leben, wie sie leben möchten und lebe du auch so, wie du möchtest. Da Familienmitglieder sowieso Familienmitglieder bleiben, egal was passiert, ist das mit ihnen meistens einfacher als mit Freunden, aber auch mit Freunden kann man eine solche Beziehung haben. Wenn die Freundschaft und Liebe wirklich echt ist und sich einer von euch ändert, während der andere gleich bleibt, solltet ihr in der Lage sein, das zu akzeptieren.
Eines ist jedoch sicher: es entsteht eine gewisse Lücke zwischen euch. Ihr könnt das nicht miteinander teilen, was ihr tief im Herzen habt, ihr könnt nicht so sehr am Leben des anderen teilhaben und ihr könnt euch nicht stundenlang unterhalten.
Das bedeutet nicht, dass e seine unehrliche Freundschaft ist. Ihr wünscht einander das Allerbeste, aber ihr denkt so unterschiedlich, dass ihr miteinander nicht so schöne Erfahrungen machen könnt, wie mit jemandem, der die gleichen Emotionen teilt.
Bitte akzeptiere das. Wenn du akzeptieren kannst, dass der andere anders ist, dann musst du auch die Tatsache akzeptieren, dass ihr euch nicht so nahe sein werdet, wie ihr es sein könntet, wäre das eben nicht der Fall. Respektiere den Glauben des anderen und behalte die Liebe im Herzen. Das kannst du für deine Freundschaft tun!
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Vielen Dank für diese Worte. Ich habe selbst in den letzten Tagen intensiv die Themen Freundschaft und Familie bearbeitet und Vieles erfahren und loslassen können durch offene Gespräche.
Manche Menschen, die nicht gut für einen sind oder eben nicht das Gute in einem sehen(können), darf man einfach nicht mehr so nahe an sich ran lassen. Dieser Eigenschutz mit Liebe ohne Hass und Groll befreit ungemein.
Und Menschen, die einem am Herzen liegen, muss man tief in sein eigenes Herz blicken lassen und ihr Herz auch sehen wollen.
Deine Worte haben mich nachträglich sehr in meinem Handeln bestärkt.
Alles Liebe Sisi