Als ich gestern sagte, dass manche Eltern ihre Kinder so sehr behüten, dass sie später in ihrer Beziehung nach einem Partner wie Mutter oder Vater suchen, dachte ich, dass ich in einem eigenen Tagebucheintrag ein bisschen mehr über diese Art von Beziehungen schreiben sollte.
Bleiben wir zunächst einmal bei dem Beispiel einer Frau, die nach einem Partner sucht, der eine Vaterfigur für sie darstellt und keinen Liebhaber oder Ehemann.
Ein Grund, warum das geschehen kann, wurde bereits gestern erwähnt. Wenn Eltern ihre Tochter zu sehr behüten, bringen sie ihr bei, sich vor allem zu fürchten, weil alles gefährlich sein könnte und sie bei jedem Schritt, den sie macht, einen Fehler machen könnte. Sie macht nichts, ohne ihre Eltern zu fragen. Selbst wenn sie bereits erwachsen ist, machen sie alles für sie, kümmern sich um ihre Finanzen, treffen Entscheidungen für ihre Karriere und manchmal sogar für ihr Privatleben und ihre Beziehungen. Natürlich sieht sie sich in ihrer Unsicherheit nach einem Partner um, der ihr den gleichen Schutz und Rat geben kann. Jemand, der die Führung übernimmt.
Ein weiterer Grund für eine junge Frau, sich nach einem väterlichen Partner umzusehen ist die hohe Scheidungsrate. So oft brechen heutzutage im Westen die Familien auseinander und die Kinder werden von der Mutter allein aufgezogen, der Vater manchmal weit weg oder nicht einmal in Kontakt mit ihnen. In solchen Fällen geht den Kindern oft die männliche Energie in ihren Leben ab, eine Vaterfigur, die ihre alleinerziehende Mutter für sie trotz all ihrer Liebe nicht sein konnte.
Was auch immer der Grund, wenn eine Beziehung darauf begründet ist, dass eine Frau nach einem Vater gesucht hat, gibt es Konfliktpotential, das bei manchen Paaren nie zu tragen kommt, bei anderen jedoch zu mit der Zeit zu Schwierigkeiten in ihrer Beziehung führt. Er ist derjenige, der die Verantwortung trägt, während sie auf seinen Rat und seine Hilfe angewiesen ist. Sie bleibt unsicher, während für ihn die Last mit jedem Jahr immer größer wird. Er trägt immer mehr Verantwortung, muss alle Entscheidungen allein treffen, muss alles alleine regeln und fühlt, als wäre die Last der ganzen Welt auf seinen Schultern. Sie fürchtet sich davor, alleine irgendetwas zu tun und wenn er nicht da ist, um ihr zu helfen, reagiert sie gereizt und sogar wütend. Konflikt, Streit und Diskussionen sind das Ergebnis.
Wenn du dich selbst jedoch in dieser Situation wiederfindest, bedeutet das nicht, dass es keine Hoffnung gibt und du dich trennen oder scheiden lassen musst. Es gibt immer einen Weg, wenn beide Partner einander verstehen und den Bedarf nach Veränderung verstehen.
Sprecht über euer Problem, hört einander zu, ohne irgendwelche Anschuldigungen zu machen, sprecht einfach nur über Tatsachen und Gefühle und versteht auch das Gefühl des anderen. Sagt dem jeweils anderen, was ihr gerne ändern möchtet.
Du, die Frau, musst mehr in deine weibliche Stärke und Kraft gehen. Du bist nicht hilflos und musst dich nicht vor der Welt fürchten. Du bist stark, du bist erwachsen und du bist in dieser Welt, um sie zu genießen. Du hast einen Partner an deiner Seite, der dich unterstützt, aber manchmal braucht er auch Unterstützung von dir. Entdecke die Freude am Leben, indem du die Angst hinter dir lässt und in die eigene Kraft gehst.
Und du, der Mann, musst in der Lage sein, einen Teil deiner Verantwortung abzugeben. Das mag nicht leicht sein, weil du es gewohnt bist, alles auf deine eigenen Schultern zu nehmen. Du hast jedoch jemanden an deiner Seite, der mit dir durch diese Welt geht. Du bist immer noch für sie da, aber lass sie auch für dich da sein.
Auf diese Weise geht ihr einer gesunden, ausgeglichenen Beziehung entgegen. Gleichwertige Partner, die einander Unterstützung und vor allem Liebe schenken.