Gestern war also mein 45. Geburtstag und definitiv ein Tag, den ich nicht vergessen werde. Jedoch nicht, weil ich ein Jahr älter geworden bin, sondern aufgrund der Ereignisse des Tages. Und gleichzeitig möchte ich meinen Freunden danken.
Wie bereits erwähnt, hatten wir am 14. Oktober ein Atheisten-Treffen geplant. Ein ähnliches Treffen brachte im letzten Jahr einhundert Gleichgesinnte zusammen, denen das Treffen viel Freude brachte. Als ich in diesem Jahr den Plan in soziale Netzwerke stellte, zeigten tausende Leute Interesse daran zu kommen und es kamen auch gleich Anmeldungen. Wir hatten mehr als 500 bestätigte Gäste – und Informationen von vielen Leuten, die mit ihnen oder ohne Anmeldung kommen wollten. Auf diese Weise erwarteten wir also eine Menschenmenge von bis zu 1000 Leuten. Wir bereiteten uns dementsprechend vor, auf die Versorgung und Unterkunft so vieler Leute wie möglich.
Bereits zwei Tage vor dem Programm begannen freiwillige Helfer anzukommen und viele machten sich von tausenden Kilometern entfernt per Zug und Flugzeug auf den Weg. Obwohl unsere Veranstaltung auf unserem Privatgrund stattfinden sollte, holten wir uns von den Behörden eine Genehmigung, zur Vorbeugung. Dann hörten wir von einer Veranstaltung vor Ort, auf der religiöse Anführer und einige Rowdys einen Protest und sogar einen Angriff auf unsere Veranstaltung planten. Natürlich freuten wir uns nicht hierüber, dachten jedoch, dass wir mit keinem ein Problem hatten, warum also sollte jemand damit ein Problem haben, dass wir uns friedlich treffen und unsere Gedanken besprechen? Warum würden Gläubige unseren ruhigen Dialog stören, wenn wir ihre Rituale und Zeremonien nicht störten? Selbst wenn sie uns nicht mochten, könnten sie draußen friedlich demonstrieren, während wir hier in unserem Ashram waren. Doch die Dinge liefen nicht, wie wir uns das dachten.
Gestern Früh waren wir mit den Vorbereitungen auf unsere Veranstaltung beschäftigt und begrüßten all die Leute, die aus ganz Indien gekommen waren, nur um sich mit denen zu unterhalten, die ähnlich denken wie sie. Da begann das Drama: einige von Vrindavans religiösen Anführern bereiteten auf der anderen Straßenseite eine Bühne vor und begannen, Parolen zu rufen. Wie üblich in Indien bildete sich schnell eine Menschenmenge und die Leute, die da zusammenkamen erschienen sehr wütend. Wir hatten bereits extra Sicherheitskräfte, verschlossen und verriegelten unser Tor und ließen den Rollladen vor den Türen herunter.
Als Nächstes kam ein Bagger und zerstörte ein Schild vor unserer Tür sowie die Rampe, die von der Straße zum Restaurant führte!
Diejenigen, die bereits drinnen waren, beobachteten ungläubig die Zerstörung. Wir sahen, wie die Menschenmenge zusammenkam, rumschrie und schließlich begann, vor unserer Tür eine Puppe zu verbrennen! Eine Reporterin, die versuchte rauszugehen, wurde von unserem Tor weggezogen und sogar geschlagen! Und diejenigen unserer Gäste, die es nicht bis zu unserem Tor geschafft hatten, wurden von der wütenden Menschenmenge ferngehalten!
Polizeibeamte waren da, um größeren Schaden zu verhindern, doch leider hielten sie die Menge nicht sehr aktiv fern. So konnten es diese schaffen, Steine zu werfen und unsere neuen Glasfenster im ersten Stock kaputt zu schmeißen! Sie hatten auch Benzin dabei und wollten unser Haus anzünden. Aufgrund einiger wacher Sicherheitsmänner konnte das nicht geschehen.
Schließlich kamen die anwesenden Polizeibeamten zu uns und baten uns, die Veranstaltung abzusagen, damit sie Recht und Ordnung bewahren konnten. Um die Menschenmenge draußen unter Kontrolle zu bringen, schlugen sie ein Treffen mit führenden religiösen Persönlichkeiten vor. Dabei versuchten sie mich dazu zu bringen, ihnen schriftlich zu geben, dass wir nicht nur unsere Veranstaltung absagen, sondern dass ich mich nicht mehr als Atheist bezeichnen und nie wieder über solche Themen schreiben würde. Ich antwortete, dass wir die Veranstaltung zwar absagen würden, dass es in dieser Demokratie aber mein Grundrecht wäre, meine Meinung auszudrücken und dass ich das auch in Zukunft weiterhin tun würde.
So sagten wir also dieses Treffen ab. Auch diese Nachricht verbreitete sich in sozialen Netzwerken. Jede Menge Leute, die auf dem Weg waren, mussten umkehren. Das offizielle Programm wurde abgesagt, doch wir beschlossen, mit denen, die bereits da waren, den Abend mit einem Geburtstagskuchen und Abendessen zu beenden!
Wir wollten diskutieren und reden – doch diese Leute kamen mit Gewalt! Man muss sich fragen: will Religion sich selbst so darstellen? Genau darum denken so viele Leute, dass es nicht richtig ist, Religion zu folgen. Mit all diesem Protest und dem Angriff auf diese Veranstaltung sowie dem Schaden an unserem Eigentum haben diese Menschen unsere abgesagt Veranstaltung so bekannt gemacht! Wir hätten hier friedlich unser Programm gehabt, wären sie nicht dagewesen – doch so muss ich diesen religiösen Leuten wirklich danken, weil die abgesagte Veranstaltung sich in sozialen Medien sowie in nationalen und sogar internationalen Zeitungsberichten wie Wildfeuer verbreitet hat! Tausende Leute mehr erfuhren, dass in Vrindavan eine Veranstaltung für Atheisten oder nicht-religiöse Leute stattfinden sollte.
Ich war den ganzen Nachmittag lang mit Interviews beschäftigt – und unten seht ihr die Links für die bekanntesten Artikel.
Natürlich waren viele Leute enttäuscht, weil die Unterhaltungen, die sie erwartet hatten, nicht so stattfinden konnten, wie es gedacht war. Doch die Botschaft, die wir geben wollten, ging raus: Religion schafft Probleme, die wir nicht ignorieren können und der Atheismus ist ein Weg, der dir zeigt, wie man viele dieser Probleme lösen kann! Ich kann diejenigen, die nicht kommen konnten, oder die aufgrund der Ereignisse ihre Reise abgebrochen haben, versichern, dass wir uns wieder treffen – es gibt bereits Pläne für ein noch größeres Treffen, zum Beispiel in Delhi.
An diesem Punkt möchte ich meinen Freunden danken, die hier waren und uns immer noch durch diese schwierige Zeit hindurchhelfen. Ein weiteres Dankeschön an diejenigen, die Geburtstagsgrüße schicken und fragen, ob meine Familie und ich sicher sind. Wir sind nun sicher und haben es hier friedlich, mit Polizeischutz vor unserer Haustür. Das Restaurant ist wieder offen.
Natürlich haben meine Familie und ich nun immer noch andere Themen anstehen: wir müssen nicht viel rechnen um zu sehen, dass wir einen großen finanziellen Verlust haben. Mit der Absage des Programms hatten wir Ausgaben für Dinge, die nicht verwendet wurden, Leute, die beitragen wollten, konnten nicht kommen, die T-Shirts, die wir bedruckt hatten und die viele Leute haben wollten, konnten nicht verkauft werden. Dazu müssen wir nun Scheiben ersetzen, eine neue Rampe machen und auch ein neues Werbeschild vor unsere Tür stellen!
Doch das Leben geht weiter und wir sind froh, solange wir vor unserer Haustür nicht so belästigt werden!
Ich möchte auch ein paar Zeilen darauf verwenden, allen für ihre Unterstützung jeglicher Art zu danken, sei es moralisch, emotional, mental oder finanziell – das schätzen wir sehr! Es war großartig zu sehen, wie viele Freunde wir haben, die uns in dieser Zeit beistehen.
Und hier sind die Zeitungsartikel:
The Hindu
Times of India
Hindustan Times
Patrika
Indian Express
Scroll.in
India.com
The Wire
Financial Express
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