Einzigartigkeit unseres Ashrams - klein und ohne Religion oder Guru - 6 Feb 12
Stadt:
Vrindavan
Land:
Indien

Im Moment findet im Ashram der Ayurveda Yoga Urlaub statt und die Teilnehmer genießen ihn sichtbar. Sie haben tägliche Massagen und Yogastunden, sie hatten ihre Untersuchung mit dem ayurvedischen Arzt und sie essen gesundes und leckeres Essen, dass zu ihrem Körpertyp passt. Sie entspannen sich in der Sonne und haben Freude daran, den Kindern beim Essen zuzusehen. Als ich mit einer der Teilnehmerinnenredete, sagte sie mir, dass es ihr in unserem Ashram sehr gut gefällt, weil es alles klein und persönlich ist.

Sie fuhr fort, dass sie genau das am Ashram liebte. Sie hatte andere Ashrams erlebt, große Ashrams, die selbst wie ganze Städte waren, in denen Hunderte oder Tausende von Menschen leben und in denen es Hunderte Zimmer gibt. Sie haben einen großen Ort für Unterrichtsstunden, an denen Hunderte von Menschen gleichzeitig teilnehmen.

Wir haben keine riesigen Ländereien oder große Säle. Wir haben einen kleinen Ashram. Wir haben keine Hunderte Angestellte und Ashrammitglieder. Wir haben eine kleine Familie und unsere Angestellten sind Teil dieser Familie geworden. Wir haben keine Tausende Menschen gleichzeitig bei uns zu Gast. Wir haben kleine Gruppen. Sogar unsere Schule ist klein und wir kennen jedes Kind dort persönlich. Und wir lieben es.

Wir können nicht mehr als zwanzig Leute unterbringen. Für uns ist das großartig, weil wir jeden, der zu uns kommt, persönlich kennen lernen können. In Retreats können wir jedem Teilnehmer persönlich Aufmerksamkeit zukommen lassen und die Menschen fühlen sich in unserer Familie willkommen, weil wir hier einfach alle zusammenleben. Wir essen zusammen und sitzen am Abend gemeinsam am Feuer.

Wenn die Leute mich fragen, ob wir gerne wachsen und unseren Ashram erweitern wollen, sagen wir nein. Wir wollen es klein und persönlich halten. Wenn wir den Ashram zu einem riesigen Ort machen würden, wäre es uns nicht mehr möglich, so wie jetzt Leute in unsere Familie aufzunehmen, weil es einfach zu viele wären.

Die Tatsache, dass wir nur Platz für zwanzig Leute haben bedeutet auch, dass wir oft ausgebucht sind und den Leuten sagen müssen, sie sollen zu einer anderen Zeit kommen. Es ist schon oft geschehen, dass die Menschen uns dann gefragt haben, ob wir ihnen einen Ashram empfehlen können, der so ist wie unserer. Ein Ashram, in dem sie frei von jeglicher Religion leben können. Es ist in Ashrams in Indien normal, dass sie religiös sind und dass von dir erwartet wird, dass du an ihren Zeremonien und Ritualen teilnimmst. Sie haben oft viele Regeln, denen man folgen muss und Kleidervorschriften, an die man sich auch halten muss. Frauen müssen ihre Köpfe und Schultern bedecken, es gibt Orte, zu denen nur die höheren Ashram-Mitglieder Zugang haben und der Guru zeigt sich allen vielleicht einmal am Tag.

In unserem Ashram kannst du ganz einfach nur du selbst sein. Du musst nichts bestimmtes anziehen, du kannst im Garten in der Sonne liegen, wann auch immer du willst, es gibt keine Aktivitäten, an denen du teilnehmen musst und wir sind alle hier, um uns mit dir zu unterhalten. Wenn uns jemand anschreibt, lassen wir sie wissen, wer wir sind, so dass sie keine Enttäuschung erleben und wir auch nicht. In der Vergangenheit habe ich über Menschen geschrieben, die im Ashram willkommen sind und auch über die, die im Ashram nicht willkommen sind. Nachdem sie diese Seiten gelesen haben, kommen nur noch die Menschen hierher, die unsere Ideen und Philosophie mögen.

Wenn wir jedoch voll sind, müssen wir ihnen leider sagen, dass wir keinen Ort kennen, der so ist wie unserer. Selbst in Vrindavan, einer Stadt voller Ashrams, wo all unsere Nachbarn Ashrams sind, gibt es keinen solchen Ort. Ich bin viel gereist, habe viel von Indien gesehen und kenne viele Ashrams. Auch wenn du weiter in den Norden gehst, nach Haridwar und Rishikesh oder wenn du nach Südindien gehst, findest du viele große Ashrams, aber ich kenne keinen, der mit Religion nichts zu tun hat und der keinen Guru hat. Es mag sein, dass manche gegenüber anderen Religionen offen sind, aber normalerweise ist es eine religiöse Umgebung. Diejenigen, in denen die übliche Religion keine Rolle zu spielen scheint, gehören meist einem Guru oder Meister, der seine eigene Sekte gegründet hat – also folgen sie auch ihren eigenen Ritualen.

Wir haben also große Schwierigkeiten, einen anderen Ort zu empfehlen, wenn uns jemand nach einem Ashram fragt, der so ist wie unserer. Wir hoffen, dass es eines Tages in der Zukunft mehr Möglichkeiten geben wird für diejenigen, die nicht in einem Hotel übernachten wollen und die keiner Religion und keinem Guru folgen wollen. Sie wollen in Indien sein und die Kultur erleben und ich hoffe, dass es bald mehr Orte geben wird, wo sie das frei und mit Liebe tun können.

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