Als wir letzte Woche über den Stress und die Sorgen des Lebens in der Geschäftswelt sprachen, musste ich an ein Gespräch denken, das ich vor Kurzem mit einem Gast im Ashram hatte. Er erzählte mir, er würde sich zu viele Sorgen und Stress machen, nicht nur wegen der Arbeit, die er ja tun müsse, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass er seine Arbeitsstelle praktisch jederzeit verlieren könnte. Seine größte Angst ist das: Was, wenn ich morgen rausgeschmissen werden? Wenn ich meine Arbeit verliere?
Dieser Mann hat nun eigentlich eine gute Arbeit mit einem guten Gehalt und alles läuft wunderbar. Es gibt keinen besonderen Grund, warum er diese Angst haben sollte, keine Anzeichen von seinem Chef und keine solchen Gespräche unter Kollegen. Alles scheint in Ordnung zu sein – doch da ist dieser Gedanke, dass etwas passieren könnte und er dann bald ohne Arbeit dastehen könnte!
Meine Antwort war, dass sowieso jederzeit alles passieren kann. Man kennt die Zukunft nicht und deswegen ist alles, was du dir vorstellst, was so passieren könnte, nur Vorstellung und Fiktion! Es ist nicht echt, passiert nicht, aber du denkst über die kleinste Möglichkeit nach, dass etwas Schlimmes passieren könnte.
Es ist ein alter Rat, den ich nun hier geben möchte, aber er hilft wirklich: Lebe in der Gegenwart, anstatt dir Sorgen über die Zukunft zu machen. Die Zukunft ist noch nicht hier!
Während du dich über die Zukunft sorgst, verpasst du das Leben in der Gegenwart. Anstatt auf der Arbeit dein Bestes zu geben, machst du vielleicht sogar Fehler, einfach nur weil du so nervös bist! Du konzentrierst dich nicht ordentlich und gibst deswegen auch nicht alles.
Selbst wenn jedoch etwas passieren und du diese Arbeitsstelle verlieren solltest, warum denkst du denn nicht, dass das für dich gut sein könnte? Warum siehst du nicht, dass das deine Chance auf etwas Größeres und Besseres sein könnte? Warum denkst du über die Zukunft nach und wenn du es tust, warum so negativ?
Ich kenne einen ähnlichen Fall von ‘fiktionaler Zukunftsangst’: ein Mann sagt, er fährt nun schon jahrelang Motorrad und hatte dabei immer Spaß – bis vor einigen Wochen, als er auf einmal Angst davor bekam, damit einen Unfall zu bauen! Er hatte nie einen Unfall, er ist noch nie auch nur damit ausgerutscht, aber nun ist er beim Fahren nervös und stellt sich all die schrecklichen Dinge vor, die passieren könnten.
Es ist erfunden und obwohl ich nie dazu raten würde, Motorrad zu fahren, wenn man Angst davor hat, würde ich in diesem Fall sagen, arbeite an deinem inneren Gleichgewicht und schwing dich wieder drauf.
Lebe im Augenblick, genieße jeden Moment und sei glücklich. Betätige dich sportlich, iss gesundes Essen und gib deinem Geist die Möglichkeit, in sich Frieden und Glück zu finden. Sobald du diesen Zustand erreicht hast, verlieren erfundene Ängste ihren Schrecken. Du kannst sie mit einem Schulterzucken abtun, weil du weißt, dass es dir in diesem Augenblick gut geht.
Lass nicht zu, dass dich diese Ängste beherrschen, sondern verwende sie stattdessen als Grund, ausgeglichener und glücklicher zu werden, als du es in diesem Augenblick bist!